Kommentar zu den frühen Werken von Sebastian Franck
In den Jahren 1992 bis 1998 schrieb Christoph Dejung einen Kommentar zu den im Band I der
Gesamtausgabe zusammengestellten ersten fünf Werken des Geschichtsphilosophen und Außenseiters
Sebastian Franck. (Noch nicht erschienen.)
Es handelt sich um die folgenden Werke:
- Übersetzung der »Diallage« von Andreas Althamer ins Deutsche,
eine Zusammenstellung von
Bibelstellen, die nach der Meinung ihres Autors nur im Schein, aber nicht im richtigen
(lutherischen) Bibelverständnis miteinander im Widerspruch liegen. Quelle für die Bibelstellen,
die ursprünglich als Beleg für die Unhaltbarkeit des reformatorischen Biblizismus gesammelt
wurden, war der Spiritualist Hans Denck. Als Übersetzer gibt der stets vorsichtige Sebastian
Franck dem sehr aufmerksamen Leser zu verstehen, dass eine so selbstsichere Widerlegung
nicht überzeugend ist, sondern die Schriftstellen nur in spiritualistischer, paradoxalistischer
Weise als einheitlich verstanden werden können.
- Übersetzung der »Supplikation der armen Dürftigen in England«,
eine vor allem in der
Sozialkritik äußerst scharfe Schrift gegen die Klöster und Orden in England, die König
Heinrich VIII. bald einmal für seinen brutalen Kahlschlag unter den englischen Stiften
gebrauchen sollte.
- Übersetzung der »Chronica und Beschreibung der Türkei«, die eigentliche Schlüsselschrift
für das verständnis des Historikers und Geschichtsphiloaophen Sebastian Franck, eine
Schrift, die die in der Vorlage gegebene respektvolle Schilderung der Türken als
einer Gefahr und Gottesgeißel der Christenheit völlig dementiert, indem die Türken
von einem Religionsuniversalismus aus als »mindestens so gut wie die Christen«
dargestellt sind.
- Übersetzung der »Declamatio« von Filippo Beroaldo, in der Franck wenig eigenes, außer
dichterischer Kraft, einbringt. Die Schrift richtet sich gegen den Alkoholismus.
- »Von dem gräulichen Laster der Trunkenheit«. Die erste eigene Schrift Francks, die mehrmals
übersetzt und sehr oft wiederaufgelegt worden ist bis ins 19. Jahrhundert.
Diese Arbeit ist noch nicht erschienen.
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